Venedig war ein aufgrund seiner Handelsbeziehungen von jeher ein Hotspot Mitteleuropas. Mit den Waren aus aller Herren Länder kam auch Wissen und Kultur in die Lagunenstadt.
So verwundert es nicht, dass Venedig auch für die Verbreitung von antiken Schriften in der Renaissance von entscheidender Bedeutung war. Ausgehend von Aldus Manutius etablierte sich in der Serenissima das Druckerei- und Verlagswesen.
Das drucktechnische Erbe hat Ginanni Basso angetreten. In seiner Offizin in Cannaregio wird bis heute in althergebrachter Weise produziert. Bei einem Besuch im September 2018 entstanden diese Aufnahmen.
Schlagwort-Archive: Buchdruck
Aldus Manutius
Venedig entwickelte sich im ausgehenden 15. Jahrhundert zum Zentrum der Buchdruckerkunst südlich der Alpen. Beginnend mit der Zuwanderung deutscher Drucker, allen voran Johannes von Speyer, konnte die noch junge Technik schnell Fuß fassen und es entstanden viele Druckereien. Einer der bedeutensten venezianischen Drucker dieser Zeit war Aldus Manutius.
Er machte sich vor allem mit Drucken antiker Werke in griechischer und lateinischer Sprache einen Namen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern holte er sich Unterstützung von Gelehrten seiner Zeit, die ihm halfen, seine Drucke zu editieren. Drei wesentliche Punkte zeichneten seine Schriften, die Aldinen aus:
Sie waren technisch von hervorragender Qualität. Manutius legte Wert auf sorgfältig hergestellte Schriften und beschäftigte eigene Stempelschneider und Schriftgießer. In seiner Offizin entwickelte sich die Kursive unter Einfluss des Schriftenschneiders Griffo de Bologna, die angeblich der Handschrift des Kopisten Bartolomeo Sanvito nachempfunden war.
Durch das gründliche Editieren entstanden Grammatiken und Schriften, die bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts höchste Relevanz hatten.
Und ein ebenfalls nicht zu verachtender Aspekt, er druckte seine Werke überwiegend im handlichen Oktavformat. Dadurch waren die Bücher leichter zu transportieren und preisgünstiger als die bis dahin üblichen Folianten.
Aldus zu Ehren haben wir sein Druckersignet auf Gmund Cotton 300g/m² als limitierten Kunstdruck angefertigt. Der Delphin und der Anker stehen für das Motto „Festina lente“ (Eile mit Weile).
Beinahe ein Jahr….
Am Karsamstag des vergangenen Jahres bekamen wir unseren Handtiegel der „Aktiengesellschaft für Schriftgiesserei und Maschinenbau Offenbach“. Genau ist es nicht zu bestimmen, aber der Boston- Tiegel muss zwischen 1924 und 1932 gebaut worden sein, ist also schon ein alter Knabe. Wir holten ihn aus Mosbach und die Maschine war in einem ganz ordentlichen Zustand.
- Voilá
- Man kann mit drei Auftragswalzen arbeiten
- Das Typenschild erstrahlt wieder
Nach eingehender Reinigung und diversen Wartungsarbeiten hatte die Presse dann im Dezember 2014 ihren ersten Einsatz beim Weihnachtsmarktl im Markus Wasmeier Freilichtmuseum und funktionierte einwandfrei. Die Kinder konnten dort selbst Weihnachtskarten gestalten und drucken und auch der ein oder andere Erwachsene hatte seinen Spass daran. Schön war auch die Begegnung mit vielen Menschen „vom Fach“, egal ob Schriftsetzer, Buchdrucker oder Buchbinder, jeder hatte seine persönliche Erfahrung mit so einem mechanischen Dinosaurier zu berichten.
- Ips Typographicus in der „Schule“ des Markus Wasmeier Freilichtmuseums Photo: Dieter Schnöpf
- Gestalten und Erstellen der Druckformen Photo: Dieter Schnöpf
- Brotzeit ist die schönste Zeit Photo: Dieter Schnöpf
Nun, da wir wieder Karsamstag haben war es Zeit für eine kleine Feier und wie sollte die anders gestaltet werden als mit dem Druck von Ostergrußkarten. Hier das Exemplar einer Fünfjährigen.
- Aussen ein Satz aus Holzbuchstaben
- Innenseite (Signiertes Exemplar)
Wir wünschen:
Sommer, Sonne, Dolce Vita!
Interessantes zum Buchdruck
Eine sehr interessante Ausstellung ist zur Zeit in Glückstadt zu sehen!
Zum Artikel: Die Macht der Schriften

Quelle: Zeit online
Ein Dankeschön!
Es gibt viele Möglichkeiten „Danke“ zu sagen, ob Whisky aus Bayern oder Pralinés, aber eine stilvolle Karte gehört immer dazu.
- Ein Dankeschön! Karte aus Papier der Manufaktur Gmund mit Eindruck in Gold.
- Das Papier mit seinen vielfältigen Einschlüssen harmoniert mit dem Gold der Schrift. Gesetzt wurde der Schriftzug mit den Bleilettern „Rondine“
- Edles Deckblatt im langen DIN Format mit einem Einlegeblatt in Naturweiss. Kuverts sind passend erhältlich.
Bierdeckel für den Mathematiker!
Eine spezielle Aufgabe wartete auf uns. Wir sollten Bierdeckel für eine Geburtstagsfeier herstellen.
Die Tochter des Jubilars sagte: „Der Geburtstag ist am 25. 09. und mein Vater ist Mathematiker und findet es toll, dass das zwei Quadratzahlen sind! Außerdem spielt in seinem Leben das Kino eine große Rolle, vielleicht kann man das ja einbauen?“
Man kann:
- 5/3 im Quadrat ergibt 25/9. Es war die einfachste und klarste Methode die besondere Eigenschaft der Quadratzahlen hervorzuheben. Und Mathematiker lieben klare Lösungen.
- Der Druck wurde mit Kunstoffklischees realisiert.
- Die Rückseite, die nun das Thema Kino darstellt, hier vor einer ARRI Filmklebepresse.
- Die beiden Quadrate repräsentieren die Zahlen 25 und 9, stellen gleichzeitig aber auch abstrahiert eine Projektion dar. Die kleinen Kreise sind die Überblendzeichen, so wie sie in Kinofilmen verwendet werden um das Überblenden zwischen zwei Filmrollen zu erleichtern.
Ex Libris
Ex Libris sind etwas aus der Mode gekommen. Aber warum eigentlich?
Ex Libris bedeutet „aus den Büchern von“ und man kennzeichnet damit die Bücher im eigenen Besitz. Dokumentiert sind Ex Libris bereits im 15. Jahrhundert, als Bücher noch weit wertvoller waren als heute.
Auf den Kärtchen waren die verschiedensten Motive zu finden, von Büchern, über Bibliotheken, Sakrales aber auch persönliche Symbole wie Wappen oder Initialen.
- Ex Libris aus edlem Conqueror Papier
- Das Buchmotiv wurde mit Hilfe eines Klisches gedruckt. Die Schriften sind handgesetzter Bleisatz. Der Ex Libris Schriftzug wurde mit unserer neuen Schrift „Mimosa“ und der Name mit der eleganten Schreibschrift „Forelle“ gesetzt.
- Die Ex Libris- Kärtchen werden einfach auf das Vorsatzpapier oder die erste Seite geklebt.
Wir finden, Ex Libris sind heute mehr denn je ein schönes und geschmackvolles Geschenk!
Du kannst doch perforieren…
So hat die Anfrage für unseren letzten Auftrag begonnen. Für einen Freund der Auftraggeberin sollte ein Abrissblock mit Verzehrgutscheinen für sein Stammlokal gefertigt werden. Diesmal also wenig Buchdruck, sondern eher Buchbinderarbeiten, aber natürlich sind wir auch dafür gerüstet.
Als Vorlage diente ein Etikett, das wir einscannten und dann per Farblaserdrucker ausdruckten. Die gewünschte Anzahl wurde am Heidelberger Tiegel perforiert und geheftet.
Der Einband wurde mit zwei Originaletiketten überzogen, der Block eingeklebt und anschließend das Gummiband mit zwei Ösen befestigt.
Heraus kam dieser elegante Abrissblock:
- Gutscheinblock geschlossen
- Die Messingösen auf der Rückseite passen farblich perfekt zum Goldton im Etikett
- Streift man das Gummiband ab, öffnet sich der Einband…
- …und man kann die Gutscheine abreißen.
Vielen Dank auch für die freundliche Zusammenarbeit mit der Weinstube Sirtl deren Betreiber trotz administrativen Mehraufwand sofort bereit war die Gutscheine anzunehmen.
Bierdeckel für Georg Jennerwein
Anlässlich der Dorffestspielwochen 2012 im Freilichtmuseum von Doppelolympiasieger Markus Wasmeier fertigten wir Bierdeckel als Werbemittel für das Stück „Jennerwein- Bluat vo da Gams“.
Der Entwurf wurde am Computer erstellt und dann mittels photopolymeren Platten als Klischee gefertigt und anschließend zweifarbig auf dem Heidelberger Tiegel gedruckt. Durch Verwendung von wenig Farbe erreichten wir einen Vintagelook, der die grobe Struktur des Papiers unterstreicht.
- Die Klischees für die Vorderseite der Bierdeckel
- Ein Klischee im Heidelberger Tiegel während des Drucks
- Die zweite Farbe im Tiegel. Wichtig ist hierbei, dass sie exakt in die Freiräume der ersten Farbe druckt.
- Die fertigen Bierdeckel in grün/orange oder blau/orange.
- Lieferfertige Bierdeckel auf original Textbuch
- fertige Bierdeckel